Der Begriff Faschismus wird des Öfteren in allen möglichen Situationen verwendet. Laut dem Oxford English Dictionary wird das Wort allein durchschnittlich drei Mal für jede Millionen geschriebene Wörter verwendet, zumindest in der englischen Sprache.
Aber was genau bedeutet Faschismus überhaupt, und wie ist er entstanden?
Das Wort Faschismus setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Es kommt zum einen aus dem Italienischen, von dem Wort fascio, was soviel wie Bund bedeutet. Zugesetzt würde dann -ismus, was wiederum von dem griechischen Suffix -ismos kommt.
Das Wort entstand so tatsächlich erst als politische Bezeichnung für die Bewegung des italienischen Diktators Benito Mussolini (1883-1945). Die Regierung unter Mussolini war auch das erste politische Regime, das man heutzutage als ein Faschistisches Regime bezeichnen kann.
Das war natürlich aber vor ungefähr einem Jahrhundert, und das Wort und auch seine Bedeutung haben sich seitdem weiterentwickelt.
Obwohl die genaue Bedeutung heutzutage immer noch von insbesondere Politikwissenschaftlern diskutiert wird, sind sich die meisten einig, dass es eine politische Bewegung beschreibt, die eine ganze Reihe von auffallenden Merkmalen und Taktiken benutzt.
Aber welche sind das denn, und woran ist so ein Regime am besten erkennbar¿
Alle faschistischen Bewegungen, die als solche bezeichnet sind, haben einiges gemeinsam. Zum einen benutzen sie alle diverse Formen von Propaganda, um ihre Ideologie zu verbreiten und sie zu verstärken.
Viele greifen auch auf Formen des Antiintellektualismus zurück, was somit überdurchschnittlich gebildete Personen und höhere Bildung als solche ablehnt. Strategien wie diese machen es auch deutlich leichter für ein Regime, Propaganda zu verbreiten, da die Durchschnittsperson diese leichter annehmen wird. Ein gutes Beispiel dafür ist zum Beispiel die aktuelle Lage in den USA, wo die finanzielle Förderung von vielen Bildungsinstituten sowie auch Museen und diversen wissenschaftlichen Forschungsprojekten im letzten Jahr, nachdem Donald Trump zum Präsidenten gewählt wurde, deutlich zurückgegangen ist.
Faschistische Regime stellen sich ebenfalls gerne in eine Art Opferrolle und verdrehen das Narrativ, um eine Mentalität zu provozieren, die sehr schnell sehr gefährlich werden kann. „Sie gegen wir“. Diese Denkweise gibt Menschen zwar das Gefühl von Zusammenhalt, sorgt aber in der Realität für eine Spaltung des Volkes. Diejenigen, die von dem Regime verteufelt werden (oft verschiedene Minderheiten, wie zum Beispiel religiöse Personen mit einem anderen Glauben, Queere Personen oder Personen mit einem Migrationshintergrund.), und der Rest, der des Öfteren dieser Propaganda zum Opfer fällt. Diese Entmenschlichung sorgt auch für einen Empathieverlust gegenüber diesen Minderheiten, und langsam, ohne dass es bemerkt wird, wird diese Entmenschlichung normal, und somit unmenschliche Behandlungsweisen der Minderheitsgruppen.
Ein Beispiel für Faschistische (ähnliche) Regime, abgesehen von der italienischen Bewegung im zwanzigsten Jahrhundert, durch die das Wort entstanden ist, sind die Regierung Japans von 1926 bis 1945. Hierbei ist es sehr umstritten, ob es sich um klassischen Faschismus handelt, oder nur Elemente dessen besaß. Ein weiteres Beispiel wäre auch der Nationalsozialismus in Deutschland (1933 bis 1945). Jedoch ist dieser Fall ebenfalls so stark von Antisemitismus und Rassismus betroffen, dass es den Völkermord insbesondere an den Juden, der sich damals abspielte, deutlich verharmlosen würde, wenn man behaupten würde, dass es sich in diesem Fall „nur“ um Faschismus handeln würde.

