Mobbing ist ein ernstes Thema, das uns alle angeht. Ungefähr jede*r sechste 15-Jährige wird Opfer von teils massivem Mobbing. Die „Gründe“:
- andere Interessens gebiete
- anderer Modegeschmack
- anderes Verhalten
- usw.
Auf gut Deutsch: Alles was anders ist, wird systematisch ausgeschlossen.
Ein kleines Beilspiel: *Hannelore* ist mit ihren Eltern in eine neue Stadt gezogen. Sie geht auf die Städtische Gesamtschule. Da sie mitten im Jahr die Schule gewechselt hat, haben sich schon alle Freundschaften gebildet. Ein Mädchen hat sie besonders auf den Kicker: *Marie* ärgert und pisackt Hannelore immer wieder. Sie macht sich über ihre Haare lustig, beschimpft sie und im Sportunterricht klaut sie ihr die Anziehsachen. Da Marie ziemlich beliebt ist, machen die meisten aus der Klasse mit, und die Unbeteiligten gucken nicht hin, um zu vermeiden, mit hineingezogen zu werden. Hannelore will sich niemanden anvertrauen, weil sie denkt, sie wäre dann eine „Verräterin“
Marie bekommt nicht viel Aufmerksamkeit von ihren Eltern. Zuhause wird sie ignoriert und wenn mal mit ihr gesprochen wird, dann nur, weil sie etwas machen soll oder weil mit ihr geschimpft wird. Durch Covid-19 hat ihr Vater seinen Job verloren. Dadurch hat er angefangen zu trinken. Marie versucht dies durch ihre Beliebtheit zu kompensieren und sieht in der kleinen, schmächtigen Hannelore das ideale Opfer, um ihren Frust rauszulassen.
Die Folge: Hannelore weiß sich nicht anders zu helfen und beginnt sich selbst zu verletzen…
In diesen Beispiel haben wir die „Beweggründe“ von Marie und die Folgen gesehen.
Noch ein Beilspiel:
*Luana* wird regelmässig von *Nils* geärgert. Er beschimpft sie und ärgert sie aus Spaß, um dazugehören zu können. Irgendwann ist Luana soo sauer, dass sie anfängt, ihm fiese Zettel in die Schultasche zu legen. Nils erzählt es seinen Eltern, ohne jedoch die Gründe zu nennen, weshalb Luana das tut. Seine Eltern rufen in der Schule an und melden es.
Die Folge: Luana bekommt einen Schulverweis und muss sich bei Nils entschuldigen. Nils ärgert sie unbemerkt weiter.
Das war ein klassisches Beilspiel von „Selbstjustiz“: Luana vertraute sich niemandem an und nahm die Sache selbst in die Hand. Das ist genau das Falsche.
Man sollte sich als erstes an seine Eltern wenden, und wenn dies nicht funktioniert, an die Lehrer und dann an den Direktor.
Seit wann gibt es Ausgrenzung ?
Im Begriff „Ausgrenzung“ steckt das Wort Grenze. Wer ausgrenzt, errichtet eine Grenze zwischen sich und anderen. Diesen Vorgang gibt es schon seit den humanen Anfängen!
Was kann ich als Außenstehende*r tun?
Falls ihr Mobbing in eurem Freundeskreis oder in der Klasse bemerkt, müsst ihr etwas dagegen tun! Merkt euch: Auch Nichtstuende sind Täter!
- Geht zum Opfer, und fragt, ob du mal mit einer Lehrkraft sprechen sollst, manche Leute haben nicht den Mut dazu.
- Spreche es im Klassenrat an!
- Rede direkt mit einer Lehrkraft!
Was kann ich als Opfer tun?
Vertraut euch jemandem an! Sei es unsere Schulsozialarbeiterin, Fr. Jürß, unsere Beratungslehrkräfte Hr. Friese, Fr. Herbst, Hr. Ehlers, Fr. Kromm, Fr. M. Schmidt (die kleinere) und Fr. Szukay oder euer Klassenlehrer! Wendet euch auch an eure Eltern!
Nummer gegen Kummer: 116 111 Mo-Sa 14-20 Uhr
*Die Namen sind rein symbolisch und haben nichts mit dem Thema zu tun*