Was wir beim nächsten Onlineunterricht beachten sollten

Im Moment steigen die Zahlen der Corona-Neuinfektionen täglich. Schülerinnen und Schüler verbringen die Hälfte ihres Tages mit einer Maske im Gesicht. Beginnend morgens im Bus auf der Fahrt zur Schule, über die mindestens sechs Stunden Unterricht und der anschließenden Busfahrt nach Hause. Mittlerweile ist der Lockdown Light eingetreten. Private Kontakte sollen auf ein Minimum beschränkt werden und Schulen solange wie möglich offen gehalten werden. In diesem Artikel möchte ich Möglichkeiten aufzeigen, wie Schülerinnen und Schüler zukünftig trotz Corona unterrichtet werden können und welche Probleme die ganzen Maßnahmen im Schulalltag mit sich bringen. 

An die Maske im Unterricht hat sich mittlerweile jede/r gewöhnt; das Lüften alle 20 Minuten ist in manchen Räumen zwar eine Qual hält aber zumindest nur für fünf Minuten an. Viele nehmen dicke Jacken von Zuhause mit oder hüllen sich in große Decken und Schals ein. Die Schülerinnen und Schüler werden kreativ, aber trotz dessen ist das Lüften und damit das teilweise durchgängige Frieren anstrengend. Hinzu kommt die Maske und die wenigen Möglichkeiten im Schulalltag einmal frische Luft zu schnappen. Essen ist nur auf dem Schulhof in einem spezifischen Bereich gestattet, zukünftig soll dies wohl auch in ausgewählten Klassenräumen für alle Schülerinnen und Schüler möglich sein. Doch das große Problem dabei ist, dass es keine kohortenspezifischen Räume gibt. Alle Schülerinnen und Schüler können in diesen Räumen essen. Problem dabei: beim Essen nimmt man normalerweise die Maske ab und in einem Raum mit vielen Schülerinnen und Schülern wird das mit dem Abstand wohl ebenfalls schwierig. Also wäre es wohl doch besser draußen in der Kälte zu essen. Wenn der Wind gerade einmal nicht weht und es auch nicht regnet, kann man es im Gegensatz zu anderen Gegebenheiten sogar als warm bezeichnen.

Eine weitere Maßnahme, die bei vielen Unverständnis auslöst, ist der Sportunterricht. Vereins- und Amateursport ist vorerst auf Eis gelegt. Und zudem teilweise aufgrund der Kontaktbeschränkungen verboten. Allerdings findet der Schulsport statt. Zwar nicht drinnen in der angenehmen warmen Halle, sondern draußen im Freien. Was ja auch kein Problem ist, wenn die Temperatur mal mehr als 8 Grad betragen würde. Dazu kommt, dass Mannschaftsspiele verboten sind. Was bleibt also noch? Springseilspringen und Laufen, zumindest in den Oberstufen. 

Welche Möglichkeiten gibt es nun, zum einen die steigenden Zahlen zu verringern, aber auch Schülerinnen und Schüler ihr Recht auf Bildung zu gewähren?

Auf der einen Seite kann man direkt vor Ort in der Schule Maßnahmen treffen. Ideen hierzu wären:

  1. Den Schulsport entweder als Theorie stattfinden zu lassen oder nach Hause zu verlagern
    1. Von Lehrkräften erstellte Pläne oder Empfehlungen folgen
    2. Laufen gehen und eine App als Beweis für den getätigten Sport
  2. Das Fachraumprinzip zumindest in Unterstufe und Mittelstufe vorzeitig beenden
  3. Ein Hybrid-Konzept
    1. Lehrer unterrichten einen Teil der Klasse und filmen das Ganze für die andere Hälfte
    2. Lehrer unterrichten einen Teil der Klasse und stellen einen Laptop auf und die andere Hälfte ist über eine Onlinekonferenz dazu geschaltet

Auf der anderen Seite kann Unterricht wieder nur Zuhause stattfinden. Hierbei müssen allerdings Maßnahmen getroffen werden, damit schwächere Schülerinnen und Schüler nicht den Anschluss verlieren. Oder Schülerinnen und Schülern ein mobiles Endgerät für die Konferenzen gestellt wird, hierfür eignen sich zum Beispiel die iPads der Schule. Wenn eine schlechte Internetverbindung besteht, gäbe es die Möglichkeit, dass diese Schülerinnen und Schüler in die Schule gehen können und der Unterricht wie bei dem Hybridkonzept über die Tafel und Onlinekonferenzen stattfindet. Lehrer wären dadurch entlastet, da sie die Fächer nicht doppelt unterrichten müssten. 

Welche Aspekte sollten bei einer zweiten Hoomeschooling-Phase beachtet werden?

  1. Internetverbindungen und Zugang
  2. Schulung der Lehrkräfte und Erklärung des Programms für Schülerinnen und Schüler
  3. Ausreichende Aufgaben von jeder Lehrkraft
  4. Abgabetermine in allen Fächern um den Lernstand der Schülerinnen und Schüler zu überprüfen und gegebenenfalls zu reagieren

Und ganz wichtig: Der Onlineunterricht sollte in jedem Fach entsprechend dem Stundenplan abgehalten werden. Gerade jüngeren Schülerinnen und Schülern wird so eine bekannte Routine geboten und sie wären bei arbeitenden Eltern zumindest teilweise unter einer gewissen Aufsicht. So ist auch die Möglichkeit gegeben jederzeit wie im Unterricht Fragen zu stellen. 

Abschließend kann man sagen, dass die Maßnahmen zum Teil sehr gut funktionieren. Die Maskenpflicht und das Lüften, so nervig wie sie auch sind, sind wichtig und sinnvoll. Ein Fach wie Sport sollte vorerst entfallen oder zumindest anders gestaltet werden. Denn vor allem Umkleidekabinen bergen ein besonderes Ansteckungsrisiko. Es macht zudem auch keinen Spaß, zu frieren oder sich sportlich zu betätigen, ohne anderen zu nah kommen zu dürfen. Wenn der Unterricht wieder Zuhause stattfinden muss, sollten allen Schülerinnen und Schülern gleicher Zugang gewährt werden. Ein Konzept wie oben erklärt, wäre die beste Möglichkeit.

Ich hoffe dieser Artikel hat euch zum Nachdenken angeregt, falls ihr weitere Ideen habt, könnt ihr diese gerne in die Kommentare schreiben. Vielleicht ergibt sich die perfekte Lösung.

Bildquelle: https://www.rbb24.de/content/dam/rbb/rbb/rbb24/2020/2020_03/dpa-account/homeschooling-2.jpg.jpg/size=708×398.jpg

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