Am 31ten Mai, also nun fast ein Monat her durften wir alle die Produktion der Musical AG sehen. Aber an „The Dead should stay buried“, übersetzt „Die Toten sollten begraben bleiben“, ist etwas ganz besonderes. Anders als z.B. die Stücke der Theater AG wurde dieses musikalische Schauspiel von einer Schülerin unserer Schule geschrieben. Lindsay Lunks aus der Q1c (inoffiziell „11. Jahrgang“) schrieb das Musical und mit Hilfe von Lara Mörkels und Dariusz Wypych, beide aus der Q1, wurde das Stück noch angepasst und dann später auf die Bühne gebracht. Zudem muss man Frau Meier danken, die das ganze Stück auf dem Klavier begleitet hatte. Ein ganzes Musical zu schreiben grenzt an eine Herkulesaufgabe. Trotzdem durfte ich die Autorin interviewen und ein bisschen hinter die Kulissen blicken.

SZ: Was hat dich dazu verleitet ein Musical zu schreiben?

Lindsay: Bei dem letzten Musical bin ich irgendwie mit reingerutscht und da wurde eine grobe Idee gefasst, die ich dann mit ausgebaut hatte. Beim Proben und Aufführen von dem Stück, sind mir Ideen gekommen, die da nicht reingepasst haben, also habe ich ein neues Drehbuch begonnen mit den neuen Ideen.
(Plus ich schreibe gerne und hatte bereits vorher schon mal an einem Theaterstück gearbeitet und habe dies als Chance genutzt, mal eins zu Ende zu bringen)

SZ: Warum das Thema des Irak-Krieges? Hat dich dieser besonders mitgenommen, oder war er dir wichtig?

Lindsay: Ich hatte mich weniger auf den Irak-Krieg fokussiert, als vielmehr auf das Thema Krieg (im Zusammenhang mit den USA). Ich wollte ein etwas traurigeres vielleicht auch unangenehmes Setting schaffen, dass mit gemischten Emotionen endet. Und passend für meine Grundidee der Charaktere habe ich eine militärische Operation rausgesucht.

SZ: Wie lange hast du daran geschrieben?

Lindsay: Insgesamt hatte ich Zeit von etwa Sommerferien letztes Jahr bis kurz vor den Osterferien. An den groben Ideen und einzelne Szenen habe ich immer mal wieder bearbeitet aber die „Finalfassung“ habe ich tatsächlich an einem tag geschrieben (also Überarbeitung + Rest der Szenen).
Danach wurde es natürlich an manchen Stellen noch mal überarbeitet, Insbesondere von Lara und Dariusz (und dann teils nochmal von mir und denen), die auch viel Arbeit darein gesteckt haben.

Also wir haben von kurz vor den Osterferien bis eine Woche vor Aufführung normal geprobt (sprich: Songs und Text üben) und dann in der Woche vor der ersten Aufführung hatten wir eine Technikprobe, zwei Hauptproben und eine Generalprobe.
Insgesamt haben wir 7-9 Wochen geprobt.

SZ: Hattest du irgendeine Inspiration?

Lindsay: Nope, ich wollte bloß Geister, Tod und Soldaten drin haben.

SZ: Hast du einen Hass- bzw. Lieblingsmoment in dem Stück?

Lindsay: Hassmomente gab es nicht, aber einer meiner absoluten Lieblingsstellen war, wenn Joanna (Josie) und Jack (Mattis) ihre Solis miteinander gesungen haben. Ich hatte jedes Mal im Grunde Gänsehaut, wenn Josie ihre Parts gesunken hat und wenn Mattis Rolle gänzlich verzweifelt war. Aber generell habe ich jeden Teil geliebt, denn die Darsteller, Frau Meier und die Technik haben das wirklich so, so gut gemacht. Es hat richtig Spaß gebracht, mit ihnen zu Proben und das Endresultat dann zu sehen. (Man muss dazu sagen, dass es letztes Jahr deutlich schlechter lief und wir alle ein wenig positiv überrascht waren dieses Jahr.)

Wie bist du vorgegangen beim Schreiben?

Lindsay: Ich habe mir überlegt, worauf ich mit der Szene oder mit den Stück selbst hinauswill und habe dann die Songs und Szenen darauf angepasst. Meistens ging es eben darum, bestimmte Aspekte des Krieges (Verlust, Wut, Verzweiflung …) darzustellen und abstrakt, aber deutlich die generelle Message rüberzubringen: the dead should stay buried (ja, Henry kam ins leben zurück, aber auch nur um zu zeigen, dass es eine Ausnahme von der Regel gibt und um ein etwas happieres Happy End zu schaffen.)

Wieso hast du welche Songs genommen?

Lindsay: Es ging meistens einfach um den Text und/oder die Wirkung. zudem musste der Song auf klavier gespielt gut klingen, denn wir haben nur das zur Verfügung. Von daher war es meist eher ein Ausschlussverfahren aus Songs, die ich gut/passend fand.
auch hier: Dariusz und Lara haben welche ergänzt und auch ersetzt.

Ich bedanke mich sehr herzlich bei Lindsay für das Interview. Zudem möchte ich allen Schauspielern ein großes Lob aussprechen. Ihr habt das alle extrem gut gemacht und vor allem Dariusz auf Französisch war eine wohlangenommene Überraschung. (Obwohl ich kein Wort Französisch kann.)

Von Oskar Meineke

Moin! Ich bin Oskar Meineke , 16 Jahre alt und nenne Bad Segeberg meine Heimat. In meiner Freizeit bin ich entweder auf dem Segeberger See oder schreibe für die Schülerzeitung. Ich mache hier mit, weil ich mir damals gedacht habe: “ Hey, das hört sich cool an!“ An dieser Einstellung hat sich nichts geändert. Ich liebe es mich anderen Menschen mitzuteilen und ihnen etwa zu zeigen was die vielleicht nicht kennen. Auch Geschichten erzählen liebe ich. Und so hatte ich mich sofort angemeldet – Und siehe da, ich bin immer noch dabei. Ich habe noch nicht viele Beiträge geschrieben, aber das wird sich, nachdem ich aus meine Auslandsjahr in Spanien wiedergekommen bin, ändern.

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