Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass das Tagebuch der besten Freundin tabu ist.
Aber was ist, wenn sie sich das Leben genommen hat und du ihr Tagebuch unter deinem Bett findest.
Dann hat sie gewollt, dass du es liest.
Als Caitlins beste Freundin, Ingrid, sich das Leben nimmt, zerbricht ihre gesamte Welt und ihr Herz gleich mit.
Ingrid, die so gerne gelacht hat und so begabt war, ist für Caitlin ohne erkennbaren Grund gegangen.
Fast mehr, als sie ertragen kann.
Doch dann findet Caitlin Ingrids Tagebuch unter ihrem Bett und während des Lesens erfährt sie Dinge über ihre Freundin, die sie nicht einmal geahnt hat.
Die Autorin, Nina LaCour, ist circa Mitte dreißig und lebt mit ihrer Partnerin, Kristyn Stroble, und mindestens einem Kind in Oakland, Kalifornien. Bevor sie sich ganz auf das Schreiben konzentrierte, arbeitete sie zunächst als Buchhändlerin und dann an einer High School als Lehrerin für Literatur. Seit 2009 gewann sie mehrere Preise, unter anderem für das hier rezensierte Werk „Ich werde immer da sein, wo du auch bist“, im Original erschienen unter dem Titel „Hold Still“.
Ich gebe dem Buch 5 Sterne, weil es in berührender und fachkundiger Weise die Themenschwerpunkte psychische Erkrankungen und Phasen der Trauer vermittelt. Es ergreift durch die lebendige Sprache und lässt seine Protagonisten aufleben und spürbar werden. Durch die Ich-Perspektive ist es der Autorin sehr gut gelungen, dem Leser eine hohe Identifikation mit der Hauptperson zu ermöglichen.
Bei mir hat das Buch ausgelöst, dass ich mich noch einmal intensiver mit den Phasen der Trauer beschäftigt habe und glaube verstanden zu haben, dass Menschen, die wirklich gehen wollen, einen Weg finden zu gehen.