Everybody Hates Lena: Was finden wir problematisch an Lena Dunham?

Frauen-Power ist In: Seit des Aufkeimens des #Metoo-Movements in Hollywood geben sich die großen Filmkonzerne mehr Mühe, Frauen einzustellen und ihnen eine Stimme in der Welt der Männer zu geben- Ob das ein rühmlicher Akt der Äqualität oder nur ein weiterer Versuch ist, aus einer Bewegung Geld zu ziehen, sei dahingestellt, doch schon davor gab es viele feministische, weibliche Stimmen in Hollywood, die erfolgreich sind und waren – Eine dieser ist das kontroverse Multitalent Lena Dunham.

Dunham wurde 1986 in New York als Tochter von einer jüdischen Mutter und eines protestantischen Vaters geboren- Die Familie weist verwandtschaftliche Verbindungen zu den Tiffanys auf, die in New York für hochwertige Diamantenverarbeitung bekannt sind. Lena selbst begann im Alter von 9 Jahren einen Psychologen zu besuchen, der sie mit einer Zwangsstörung diagnostizierte; In ihrem Buch “Not that kind of girl“, was 2018 erschien, beschreibt sie die Krankheit als einen dauerhaften Zustand der Angst für Sie: Mit 11 begann sie Psychopharmaka einzunehmen, ließ sich durch ihre Krankheit jedoch nicht einschränken: Sie gewann Wettbewerbe im Bereich des Schreibens und besuchte bis zum Jahr 2008 das Oberlin-College, eine private, Universität der liberalen Künste in Oberlin, Ohio.

Dunham schloss ihr Studium mit einem Abschluss im Kreativen Schreiben ab – Während ihrer Zeit am College arbeitet sie an mehreren Kurzfilmprojekten, die sie auf YouTube hochlud: Einer dieser, “The Fountaine“, ging Viral: Er zeigte Dunham, nur bekleidet in einem Bikini, wie sie sich vor dem Springbrunnen der Universität die Zähne putzte und darin badete: Es war gemeint als eine Art Gesellschaftskritik zu der Nutzung öffentlicher Plätze, strahlte den Meinungen der Zuschauer nach jedoch mehr eine Art verschrobene pseudo-intellektuelle Langeweile als geballtes Anti-Establishment aus – Typische Privatstudenten der Oberen – oberen Mittelklasse.
Dunham nahm den 6-Minütigen Film kurze Zeit später jedoch von YouTube, nachdem sich Kommentare über ihren Körper sammelten und viele über nichts anderes mehr sprachen. Später, nach der Veröffentlichung des Kurzfilms, veröffentlichte sie den Film “Tiny Furniture“, in dem es um eine junge Filmstudentin geht, die erfolglos zurück zu ihren Eltern zieht: Dunham gewann für das Drehbuch den Independent Spirit Award 2010.

Kurze Zeit darauf gab der Sender HBO eine Serie in Auftrag, welche Dunham produzierte und schrieb: „Girls“, handelte von einer Gruppe junger Frauen in Brooklyn, die sich durch die Höhen und Tiefen des New Yorker Alltags lebten: Was die Serie auszeichnete war bissiger Humor und realistische Darstellungen der New-Yorker Mittelklasse: Vor allem der von Dunham portraitierte Charakter Hannah stellte eine versnobte und selbstgefällige Mittzwanzigerin dar-,Es stellt sich die Frage, wie nah dies ihrem wahren Charakter war.

‚I can say that I still haven’t had an abortion, but I wish I had.”, Dunhams Kontorversen und ihre Nachwirkungen

Lena Dunham bezeichnete sich in der Vergangenheit schon zahlreiche Male als Feministin, wovon viele ihrer Arbeiten ebenfalls geprägt sind: Doch, vielen Kritikern scheint es, als sei vieles ihres Engagement eher eine Art Bestätigung, sich moralisch superior gegenüber anderen Personen zu fühlen: Misslingen tat dies jedoch als sie 2016 in einem Podcast über ihre TV-Serie ein eher unsensibles Statement abgab: Sie sagte aus, sie habe noch nie eine Abtreibung gehabt, wünsche sich jedoch sie hätte. Anscheinend vergaß sie dabei, dass diese medizinische Prozedur nicht nur gefährlich, sondern auch kostspielig ist, geschweige denn das eine solche Aussage sich jenseits der moralischen Grauzone befindet und schurrte so das Klischee der radikalen Feministin noch fester. Im Jahr 2018 kam zu einem weiteren Eklat: In ihrem Buch „Not that kind of girl“ schrieb sie ungeniert darüber, wie sie ihre Schwester als Kleinkind anfasste-, laut Sexualpsychologen nicht weiter problematisch für junge Kinder – doch, die Worte mit denen sie dies beschrieb wurden von vielen Seiten kritisiert: An einer Stelle beschrieb sie sich als “Sexual Predator“-, ein Begriff, den die meisten Frauen nicht mit der Beziehung zu ihrer kleinen Schwester in Verbindung bringen würden. Kurz darauf entfernte der Verlag Random House diese und weitere problematische Zeilen aus folgenden Ausgaben.

Dunham wird ebenfalls beschuldigt, eine privilegierte Feministin zu sein- anstelle sich um wahrlich wichtige Dinge zu kümmern solle sie zu viel Fokus auf westliche Probleme die hauptsächlich sie betreffen zu besitzen-, Es stimmt in einer Hinsicht: Dunham scheint sich besonders wichtig zu fühlen: Sei es, dass sie Männer beschuldigt, fettphob zu sein nur weil sie nicht ihr Typ sei, oder Vergewaltigungsopfern nicht zu glauben (jedoch kam es in der Vergangenheit zu Entschuldigungen ihrerseits) -, Auch wenn Dunham als talentierte Filmschaffende brilliert, fehlt es ihr noch an Empathie.

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