Der französische Philosoph Michel de Montaigne sagte einst: „Ein Abschied verleitet immer dazu, etwas zu sagen, was man sonst nicht ausgesprochen hätte.“ Im besten Fall kann das zu leidenschaftlichen Gefühlsbekundungen oder einem erst lang verschwiegenem und dann doch ausgesprochenem Lob führen, in anderen Fällen zu Aussagen wie sie am vergangenen Samstag in den „Lübecker Nachrichten“ zu lesen waren.
Unser scheidender Schulleiter Herr Bähr äußerte sich dort in einem Artikel über die unterschiedlichen Bildungslaufbahnen von Jungen und Mädchen. Während seiner Zeit als Schulleiter habe er festgestellt, dass letztere „manchmal in der Oberstufe, wenn es um kritisches Denken geht, an ihre Grenzen“ stießen. Diese Erfahrung stellte er derer gegenüber, die er mit Jungen gemacht habe: Bei diesen könne in der Oberstufe noch „der Knoten“ platzen und sich „plötzliche Begabungen zeigen“.